Gewalterfahrung im Alter

Gewalterfahrung im Alter

Während die hohe Anzahl der Frauenmorde Österreich erschüttern bleibt eine tägliche Form der Gewalt meist unbeachtet. Übergriffe auf ältere Menschen, überwiegend auf Frauen, bleiben meist unbeachtet. Laut einer EU-Studie erleben 19 Prozent aller Frauen über 60 ab ihrem 15. Lebensjahr Gewalt in der Partnerschaft, 17 Prozent nicht durch den Partner. Die Dunkelziffer liegt sicher höher, da die Opfer sich oft nicht melden. Die Österreichische Kriminalstatistik zeigt, dass die Zahl der Anzeigen bei Gewalt bei den über 60-Jährigen halb so hoch wie bei Jüngeren ist. Ältere Menschen, die gewalttätige Übergriffe in der Familie oder durch Fremde erfahren, sind oft mit ihrem Problem alleine und vermeiden es, die Tat bei einer Anzeige noch einmal aufzurollen.

Hohe Dunkelziffer

Dadurch werden einerseits die Täter, übergriffige Partner, Angehörige oder Pflegepersonen sowie Diebe, Trickbetrüger oder Räuber nicht nur geschont und können weitermachen, andererseits ist die Statistik falsch und beeinflusst so Maßnahmen im Gewaltschutz, der Fahndung oder der gerichtlichen Strafverfolgung.

Bewusstsein schaffen!

Gewalt geht gar nicht, egal wer sie ausübt und wen es trifft. Wir müssen hier noch viel aufmerksamer werden und die Opfer unterstützen und bestärken, ihre Peiniger oder den Überfall zur Anzeige zu bringen. Jede Polizeidienststelle stellt auf Wunsch auch weibliche Beamte zum Gespräch zur Verfügung.

Null Toleranz bei Gewalt

Während bei Vermögensdelikten sehr hart bestraft wird, müssen sich Gewalttäter in Österreich nicht allzu sehr vor der Justiz fürchten. Die geringen Strafen rufen oft Kopfschütteln bei der Bevölkerung hervor. Es ist eine langjährige FPÖ-Forderung, hier mit aller Härte gegen die Täter vorzugehen.

Wir vom Wiener Seniorenring wollen uns diesem Problem nicht verschließen und unseren Mitgliedern und Freunden, so sie selbst betroffen sind, hilfreich zur Seite stehen. Sollte es in Ihrem Umfeld Hinweise auf Gewalt geben, schauen Sie bitte nicht weg!

Gemeinsam mit der Polizei und Opferschutzeinrichtungen wollen wir auf Seite der Opfer stehen, die nicht länger schweigen sollen!